In den letzten Jahren sind Deo’s mit Aluminiumsalzen immer mehr in Verruf gekommen. Wer sich mit der Thematik intensiver befasst, wird schnell den Entschluss fassen, sämtliche Chemie-Deo’s aus dem Badezimmer zu verbannen. Auch Deo’s ohne Aluminiumzusatz lohnt es sich genauer unter die Lupe zu nehmen. In den meisten handelsüblichen Deodorants sind fragwürdige Substanzen enthalten. Beispielsweise Zinkoxid, Substanzen auf Palmölbasis, …) Mein altes Lieblingsdeo, welches ich nun ausschließlich durch ein selbstgemachtes Natron-Deo ersetzt habe, enthält „nur“ folgende Zutaten:
Aqua, Aloe Barbadensis Leaf Juice*, Alcohol*, Cellulose, Glyceryl Caprylate, Zinc Ricinoleate, Xanthan Gum, Glycerin, Zinc Oxide, Hydrogenated Palm Glycerides, Melissa Officinalis Leaf Water*, Salvia Officinalis Leaf Water*, Hamamelis Virginiana Leaf Water*, Equisetum Arvense Leaf Extract*, Simmondsia Chinensis Seed Oil*, Hydrogenated Lecithin, Stearic Acid, Citrus Medica Limonum Peel Oil*, Parfum**, Limonene**, Citral**, Linalool**, Geraniol**, Citronellol**, Benzyl Benzoate**
*ingredients from certified organic agriculture
**natural essential oils
Das sind ganze 25 Zutaten, wo man sich bei mindestens der Hälfte ernsthaft fragen kann, ob man das wirklich auf der Haut haben möchte. Man bedenke, dass die Haut unser größtes Organ ist und nicht nur Stoffe abgibt, sondern auch aufnimmt. Ein Nachteil bei diesem Deo ist auch, dass es Alkohol enthält. Eine bakterienhemmende (und damit auch geruchshemmende) Wirkung ist ganz nett, aber dafür gibt es auch natürliche Stoffe, die die Haut nicht austrocknen. Somit sind zwar bei diesem Deo meine Mindestanforderungen (bio, vegan, aluminiumfrei) erfüllt, aber trotzdem merkte ich recht schnell, dass das nicht das Ende der Fahnenstange sein kann, dass es bessere Möglichkeiten geben muss.
Nach einer kurzen Recherche bin ich fündig geworden und nach wie vor zufrieden mit dem folgenden, simplen Rezept. Man benötigt nur :
- Wasser
- Natron- ich kaufe 250g Kaiser-Natron bei dm für 1,35€
- Speisestärke
- ein paar Tropfen Teebaumöl (mittlerweile in jeder Drogerie erhältlich, wer eine besondere Qualität wünscht, kann sich ein entsprechendes Produkt im Internet bestellen)
- ein leerer Deoroller- entweder man recycled einen zuvor aufgebrauchten Deoroller, kauft einen in der Apotheke oder man kann sich auch für wenig Geld welche bestellen: http://www.duftlaedchen.de/. Der Shop mag veraltet aussehen, die Produkte sind es keineswegs. Hier kostet ein leerer Deoroller 1,65€. Man kann auch gleich mehrere bestellen, denn das selbstgemachte Deo eignet sich hervorragend als kleines Geschenk. Zudem bietet der Shop auch noch andere tolle Produkte für die zukünftige Kosmetikmischerei an!
Da in meinem Deoroller 50 ml passen, ist auch dieses Rezept für 50 ml. Genug drum herum geredet. Hier kommt das Deo-Rezept:
- 50 ml Wasser abmessen (ich nehme für diese kleine Menge tatsächlich eine genaue Waage, mit der ich sehr zufrieden bin)
- Flüssigkeit in einen Topf geben und 1 TL Speisestärke einrühren- ich verwende dazu entweder Kartoffel- oder Maisstärke. Tapiokastärke oder Pfeilwurzmehl sollen sich auch bewährt haben, damit habe ich allerdings keine Erfahrung.
- Das Gemisch unter Rühren kurz aufkochen lassen. Die Masse sollte eindicken und eine sirupartige Konsistenz aufweisen. Ist dies nicht der Fall nochmal ein wenig Stärke hinzugeben und fleißig weiterrühren.
- Die Masse auf circa 30-40 Grad abkühlen lassen und 1 TL Natron, solange bis es sich vollständig aufgelöst hat, einrühren
- 2-3 Tropfen Teebaumöl (Limettenöl hat ebenfalls eine antiinfektiöse Wirkung und dazu noch andere tolle Eigenschaften) hinzugeben, umrühren
- das Gemisch in einen leeren Deoroller füllen- Achtung! Bitte den Deoroller vorher mit kochendem Wasser auswaschen- den Deckel nicht vergessen! Nur so kann gewährleistet werden, dass dein Produkt nicht sofort ranzig wird.
Und so einfach ist die Herstellung eines aluminiumfreien Deos ohne fragwürdige Inhaltsstoffe. Mit den ätherischen Ölen lassen sich natürlich auch ganz tolle Duftvarianten kreieren. Teebaumöl bzw. Limettenöl würde ich allerdings wegen der antibakteriellen Wirkung im Rezept lassen. Zum einen für eure Haut und zum anderen für die Langlebigkeit eures Deo’s. Ich selber bewahre das Deo ganz normal im Badezimmer auf und konnte es bisher immer bis zum letzten Tropfen benutzen, ohne dass es mir schlecht wurde. Außerdem ist die Kostenbilanz unschlagbar: es kostet nur ein paar Cent und vielleicht 10 – 15 Minuten eurer Lebenszeit. Selbst, wenn ihr einen neuen Deoroller kaufen solltet, kommt ihr auf Dauer immer noch günstiger dabei weg, als euch alle 1-2 Monate ein neues Deo zu kaufen. Mein altes Lieblingsdeo hat in der Drogerie 2,95€ gekostet. Auf das Jahr verteilt, habe ich so an die 18€ für Deo ausgegeben, sofern ich alle 2 Monate ein neues gekauft habe. Nun dürften es vielleicht 1-2€ sein. Also Nachmachen lohnt sich!
Anmerkung: Öl und Wasser vermischen sich ohne Emulgator dauerhaft nicht. Es kann also sein, dass sich die Ölphase oben in der Flüssigkeit absetzt. Das ist gar kein Problem. Wenn ihr das Deo vor Gebrauch schüttelt, verbinden sich die Phasen kurzzeitig wieder und ihr habt die volle Wirkungskraft des Deos.
Für diejenigen, die Sprühdeos besser finden: Ihr könnt das Gemisch natürlich auch in eine Sprühflasche geben. Da das Teebaumöl/Limettenöl eine antibakterielle und das Natron eine geruchshemmende Wirkung hat, eignet sich das Gemisch auch dazu um muffige Gerüche aus beispielsweise Kissen oder Gardinen herauszubekommen.
Vor dem Deo-Wechsel ist noch folgendes zu beachten:
Ihr solltet eure Kleidung vor dem Deo-Wechsel gründlich reinigen. Das Aluminium dringt nämlich nicht nur in die Haut ein, sondern lagert sich auch in den Fasern unserer Kleidung ab. Abhilfe schafft hier das Einlegen der Kleidung in Zitronensäure. Gemeint ist hier das Zitronensäure-Pulver! Gibt es in jeder Drogerie, ich meine ich habe es auch schon in etwas größeren Lebensmittelgeschäften gesehen. Gute Erfahrung habe ich mit diesem Produkt gemacht.
Wer allerdings eine bekannte Drogeriekette in seiner Umgebung hat, sollte da zuerst gucken. Dort gibt es ebendieses Produkt wesentlich günstiger zu kaufen! In der Drogerie, die bei uns in der Nähe ist, bekomme ich 375 g für 2,75€. Da die Zitronensäure auch noch für einen Haufen anderer Dinge eingesetzt werden kann, lohnt sich der Kauf auf jeden Fall!